Ich komme aus dem östlichen Teil von Nigeria. Ich wurde in einer sehr tief verwurzelten katholischen Familie geboren. Ich habe sieben Geschwister. Zwei Schwestern, von denen eine Ordensschwester ist, und fünf Brüder.

Ich bin im März 2016 nach Österreich gekommen und habe damals bei A-0 Niveau angefangen, Deutsch zu lernen. Durch die Gnade Gottes war ich in der Lage, die Sprache für ein höheres Studium an der Universität zu beherrschen. Meine Ankunft in Österreich eröffnete mir einen neuen Horizont über das Leben und die Menschen. Ich begann meine Reise der Integration, indem ich einige Freunde fand und das Land kennenlernte.

Das ferne Österreich lernte ich bereits als Kind kennen und pflegte schon vor meinem Wechsel hierher Kontakte zu österreichischen Freunden und der Diözese St. Pölten. Umso größer war dann meine Freude, fix meinen Lebensmittelpunkt hierher verlegen zu können.

Im Jahr 2017 legte ich das Deutschzertifikat C1 ab – die Voraussetzung, um auf der Uni Wien überhaupt das Studium beginnen zu dürfen. Auch das Studium schaffte ich in Windeseile. 2020 schloss ich es mit dem Magister der Theologie ab. Darauf bin ich sehr stolz. Danach startete ich mein Pastoralpraktikum in der Pfarre St. Veit an der Gölsen, wo ich mich auf die Diakon- und Priesterweihe vorbereitete. Ich bin übrigens der erste Afrikaner, der für die Diözese St. Pölten geweiht wurde. Am 29. Juni 2022 wurde ich im Dom zu St. Pölten zum Priester geweiht und kurz in St. Veit an der Gölsen Kaplan bis August 2022. Im September 2022 wechselte ich in den Pfarrverband St. Peter in der Au.

Die innere Freude und das Interesse am Glauben haben mich dazu bewogen Priester zu sein. Seit ich hier, mitten in Europa, lebe, weiß ich: Die Unterschiede des Lebens und Glaubens in Österreich und Nigeria sind groß. In Nigeria ist der Gottesdienst viel lauter und fröhlicher als hier bei uns jetzt. Mein großes Ziel ist es, nicht nur hier Priester zu werden und den Glauben zu vermitteln, sondern ebenso afrikanische Lebensfreude zu verbreiten.